Die Wasserkraft der Tamina wird zur Stromproduktion ausgenützt. Die Kraftwerke Sarganserland AG (KSL) mit Sitz in Pfäfers betreibt ein zweistufiges Speicherkraftwerk mit zwei Staudämmen (Gigerwald (siehe Bild unten) und Mapragg)zur Produktion hochwertiger Spitzenenergie (Atomstrom z.B. lässt sich nicht bedarfsangepasst regulieren, An- und Ausschalten der Reaktoren dauert Tage)
Talsperre Gigerwald:
www.swissdams.ch
Fertigstellung: 1976
Höhe der Staumauer: 147 m
Kronenlänger: 430 m
Fluss: Tamina
Länge: 3 km
Volumen: 35.6 Mio m3 (33.4 nutzbar) (= 35,6 Milliarden Liter(!))
Oberfläche: 71 ha
Einzugsgebiet: 52.06 km2 + 44.98 km2 zugeleitet
Gemeinde: Pfäfers
Obwohl der Stausee Gigerwald ca. 35km von Haag entfernt ist, reicht die gespeicherte
Wassermenge aus, dass bei einem Bruch der Staumauer selbst Haag noch einen Meter
überschwemmt wird!
Übersichtskarte und Längenprofil Kraftwerke Sarganserland (Klick zum
vergrössern)
Beschrieb Kraftwerkanlagen (siehe dazu Übersichtskarte und Längenprofil):
Im Weisstannental wird vom Siezbach, vom Mattbach, von der Seez , vom Scheubsbach
vom Lavantinabach und vom gafarrabach Wasser erfasst und per Stollen ins Calfeisental
dem Stausee Gigerwald zugeführt. Dies ergibt für den Stausee Gigerwald
ein zusätzliches EInzugsgebiet von 44.98 km2. Das natürliche Einzugsgebiet
des Stausees Gigerwald beträgt 52.06 km2 (wobei das Wasser des Tersolbachs,
welches eigentlich erst unterhalb der Staumauer in die Tamina fliessen würde,
auch noch erfasst und in den Gigerwald geleitet wird).
Dieses grosse Einzugsgebiet reicht nun aus um den Gigerwald, wenn man ihn entleeren
würde, 2 - 4 mal im Jahr zu füllen.
Zur Stromproduktion fliesst bei Kraftwerksbetrieb das Wasser nun etwa 7 km
mit 5.2 Promille Gefälle in einem Druckstollen weiter, wo es ein Wasserschloss
erreicht und anschliessend mit 70% Gefälle Richtung der Zentrale in Mapragg
fällt. Druckschacht und Vertikalschacht des Wasserschlosses mussten wegen
dem hohen Druck gepanzert werden. Die Höhendifferenz zwischen Wasserschloss
und Zentrale Mapragg beträgt 483 m. In Mapragg durchläuft das Wasser
parallel drei Turbinen und fliesst danach ins Ausgleichbecken in Mapragg (Einzugsgebiet
62.4 km2; Nutzinhalt 2,7 m3).
Die Leistung der drei Generatoren beträgt zusammen 370 MW.
Die Zentrale Maprag ist auch für den Pumpbetrieb ausgerüstet, dabei haben einfach die 3 Turbinen drei Pumpen bei sich. Mit ungebrauchtem Überschussstrom bei Schwachlast (z.B. Kernkraftwerkstrom --> Kernkraftwerke können Strommenge nicht regulieren!)) lässt sich so Wasser (und somit Energie) vom Ausgleichsbecken Mapragg zurück in den Stausee Gigerwald pumpen.
Die zweite Stufe des Kraftwerk besteht darin, dass ein zusätzlicher 5km langer Druckstollen bei 7.45 Promille Gefälle das Wasser zu einem weiteren Wasserschloss geleitet wird, wo es danach in einem Druckschacht bei wieder 70% Gefälle die Kraftwerkanlage Sarelli erreicht. Hier wird das Wasser danach auch der Umwelt zurückgegeben und in den Rhein geleitet. Die 2 Turbinen der Anlage Sarelli leisten 90 MW.
Die Kraftwerke Sarganserland produzieren im Jahr etwa 512Mio. kWh (davon 60%
im Sommer und 40 % im Winter). Zusätzlich können sie 342 Mio. kWh
Schwachlaststrom verarbeiten um Wasser von Mapragg nach Gigerwald zu pumpen.